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 Charlotte Greene

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dyani
CHANGING COLOURS

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Charlotte Greene Empty
BeitragThema: Charlotte Greene   Charlotte Greene EmptyDo Aug 04, 2016 9:15 pm




   

   
   
   
   
   
   
Charlotte Léa Mavana Devaux-Greene

   
24 Jahre

wohnhaft in Susitna

   
derzeit ohne Job

   
Aus Toamasina, Madagaskar

   
I barely remember when the stars were still in reach

Schon der Name der jungen Dame lässt vermuten, dass sich hinter dem hübschen Gesicht der 24-jährigen keine langweilige Lebensgeschichte versteckt. Es beginnt damit, dass sie in am 12. September 1991 Toamasina auf Madagaskar das Licht der Welt erblickte, und dort als Tochter von Louise Devaux und Charles Greene die nächsten fünfzehn Jahre auf der sonnigen Insel Afrikas verbrachte, ohne auch nur einmal schräg für ihren Namen angeguckt zu werden. Dass die Tochter einer Halb-Franzosin und eines US-Amerikaners jeweils einen englischen, sowie einen französischen Namen bekommen würde, stand für die Familien schnell fest. Und da sie auf Seiten ihrer Mutter auch madagaskanisches Blut in sich trägt, musste auch ein Name auf Malagasy, der Sprache der Ureinwohner der Insel, her. Mavana - ein Name, der meist nur von ihren Freunden benutzt wurde. Zu komisch klang es in den Ohren des Mädchens, dessen Name 'strahlend' bedeutet, wenn ihr Vater diesen Namen mit seinem amerikanischem Akkzent aussprechen wollte. Für ihn war seine kleine Prinzessin stets Charlie gewesen, auch wenn ihre Mutter sie lieber mit Lotte ansprach.

Schon seit mehreren Generationen lebt die eigentlich aus Bordeaux in Frankreich stammende Familie Devaux auf Madagaskar, und führt dort einen kleinen, aber lukrativen Tierpark. Vor allem ist dieser Heimat einiger Fossa, Mangusten und Lemuren geworden, die in erster Linie von Louise und ihrer vier Jahre älteren Schwester Isabelle gepflegt und gefüttert werden. Seit vielen Jahren ist die Leitung des ganzen eng mit einigen Einheimischen der Stadt verbunden, was den Ruf des "Livasoa Experience", wie sich der Park nennt, gesteigert hat. Besonders beliebt ist aber auch die Show, die fünf mal wöchentlich am Abend in einem großen Zelt im Park stattfindet. Dort führen Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene, die mit dem Park zu tun haben, eine vielfältige Show auf. Neben Feuerspuckern und Einradfahrern sind auch Seiltänzer und Clowns zu sehen und zu bestaunen. Da verwunderte es niemanden, als Charlie im zarten Alter von sechs Jahren stolz vor ihrer Mama stand und verkündete, dass sie als Seiltänzerin in das Familiengeschäft eintreten würde.

Als Charles Greene vor langer Zeit in Point Hope, Alaska, geboren wurde, und sich 25 Jahre später im Jahr 1989 auf den Weg nach Namibia und Kenia machte um dort mit befreundeten Fotografen Bilder für eine neue Ausgabe eines Wildlife-Magazins zu machen, hätte er nie gedacht, dass er 1991 seine Sachen packen würde, um mit einer 20-jährigen Halb-Franzosin auf Madagaskar zu leben. Und erst Recht hatte er nicht damit gerechnet, dass er einmal eine Seiltänzerin als Tochter haben würde. Denn nachdem der Fotografentrupp mit den Reisen durch die beiden afrikanischen Länder fertig war, beschlossen sie kurzerhand noch einige Tage im Urlaub auf Madagaskar zu verbringen. Vielleicht würden sie dort noch den ein oder anderen Schnappschuss machen.
Und irgendwie hatten sie auch Recht behalten, die alten Herren, denn Charles fand Louise und Louise fand Charles und es war "Liebe auf den ersten Blick" gewesen, sodass man sie später schließlich gemeinsam im Schlafzimmer wiederfand. Manch einer hätte es nach neun Monaten auch gerne als "Ein Kind zeugen auf dem ersten vieler One-Night-Stands" bezeichnet, doch wurden die Begleiter dieser Reise zu ewigem Schweigen verpflichtet. Stattdessen betonte Charles bei seiner Rückkehr vor seiner Familie das große Interesse an Louise und dem Baby. Nur wenige Tage vor der Geburt der kleinen Lady stand er also vor dem Krankenhausbett in Toamasina in dem die zukünftige Mutter nun lag, und wieder einige Tage später standen die jungen Eltern, mit Charlotte auf dem Arm, vor dem Taufbecken, und daraufhin sogar gemeinsam vor dem Altar der Kirche.

Besonders lang hielt das Glück unter der Sonne für die kleine Familie allerdings nicht, denn bereits zwei Jahre später merkte Charles, dass er nicht für das Leben auf der Insel gemacht war. So beschloss er nach langem hin und her und einigen Streits und Unstimmigkeiten mit der Familie Devaux, das Paradies zu verlassen. Er wollte Louise und Charlotte mitnehmen, doch wollte die Mutter nicht auch ihr Traumleben aufgeben, um in das ferne und vor allem kalte Alaska zu ziehen. Dabei zog es Charles nur kurz nach Alaska, ehe er sich dazu entschied, sich in Fort Myers, Florida, niederzulassen. Denn wenn er ehrlich war, fehlte ihm der ständige Sonnenschein schon.
Charlotte hingegen wuchs behütet unter ihrer Familie und den Madagassen auf und vermisste ihren Vater erst, als sie in der Lage dazu war, zu verstehen, weshalb er gegangen war. Seit ihrem sechsten Lebensjahr, kurz nachdem sie verkündet hatte Seiltänzerin zu werden, stand sie mit ihrem Vater durch Briefe und Anrufe in Kontakt und war ihrer Mutter sehr dankbar dafür, dass sie dies ermöglichte. Tatsächlich hatte man auch angefangen Charlotte im Turnen, sowie Akrobatik und Seiltanz zu unterrichten, da man sie nicht von ihrem Wunsch hatte abbringen können, jetzt und sofort ihre Familie im Park zu unterstützen.

So vergingen die Tage, Monate, Jahre, in denen Charlie, laut ihren eigenen Worten, am "schönsten Platz auf Erden" aufwachsen durfte. Sie ging zur Schule wie jedes andere Kind auch, brachte Freunde mit nach Hause, feierte Geburtstage und machte sich damit glücklich, weiterhin als Artistin in den Shows aufzutreten. Und es hätte so schön weitergehen können, wäre da nicht dieses eine Ding passiert, das nicht nur ihr Leben, sondern auch das ihrer Mutter auf den Kopf stellen sollte.

Das man wilde Tiere nur selten wirklich zähmen kann, war auch Louise bewusst. Jedoch hatte sie alles nötige und wichtige von ihren Eltern, und diese wiederrum ebenfalls von ihren Eltern, beigebracht bekommen. Dennoch griff einer der Fossa sie kurz nach dem 15. Geburtstag ihrer Tochter an und verletzte sie schwer am Hals, sowie am linken Arm. Erst im Krankenhaus kam sie wieder zu Bewusstsein.
Zunächst lebte das Teenagermädchen alleine in der Wohnung in Toamasina und schließlich bei Freunden der Familie. Doch als immernoch keine Besserung für ihre Mutter, die durch den Unfall zunächst arbeitsunfähig und dadurch depressiv geworden war, in Sicht war, beschloss ihre Familie mit ihr gemeinsam, dass es das Beste für das junge Mädchen sein würde, zu ihrem Vater nach Florida zu ziehen.
I could call it compromise or just an intermission

Im darauffolgendem Januar hatte Charlotte ihre Koffer packen, und sich auf den Weg nach Florida machen müssen. Sie wusste, dass es keine schlechte Idee war, mit ihrem Vater in Amerika zu leben. Er war zu ein einem guten, anständigen Mann geworden - das hatte auch ihre Mutter gesagt - und war nicht mehr der junge Möchtegern-Fotograf, der sich von einem ins nächste Frauenabenteuer schmiss. Tatsächlich war Charles sogar extra früher, nämlich schon im Dezember, angereist, um mit seiner Ex-Frau und seiner Tochter Weihnachten zu verbringen, bevor sie gemeinsam aufbrechen würden.
Madagaskar, und vor allem ihre kranke Mutter zu verlassen, zerbrach dem jungen Mädchen fast das Herz. Doch konnte sie sich sicher sein, dass ihre restliche Familie gut auf Louise aufpassen, und sie pflegen würde. Denn dies war etwas, mit dem Charlotte sich in den letzten Wochen übernommen hatte, bevor die Erwachsenen realisierten, dass dies eine unmögliche Aufgabe für jemanden war, der eher ein Kind statt einen Erwachsenen verkörperte.

Es war nicht einfach gewesen sich in einer so großen Stadt wie Fort Myers einzuleben. Besonders nicht, wenn man nur gebrochenes Englisch sprach, und an der Seite eines Menschen lebte, mit dem man zuvor nur Telefonate geführt hatte. Natürlich war er Charlottes Vater, und dennoch fühlte es sich am Anfang komisch an. Doch entgegen erster Zweifel, die sich in den Wochen nach ihrer Ankunft gebildet hatten, kamen die beiden wunderbar miteinander zurecht und verstanden sich auf Anhieb so gut, als wären sie nur für eine kurze Zeit, und nicht ganze dreizehn Jahre, voneinander getrennt gewesen. Charlottes Vater tat wirklich sein bestes, um die verlorene Zeit mit seiner Tochter aufzuholen. So unterstützte er sie nicht nur dabei die englische Sprache zu lernen, sondern brachte ihr auch das Skateboardfahren und das Surfen bei, wobei besonders letzteres in den Jahren auch zu seinem persönlichen Hobby geworden war. Nur das Seiltanzen fehlte dem Mädchen schrecklich, sodass die beiden sich gemeinsam nach einer Alternative umsahen. Und diese fanden sie schließlich in einem kleinen Bodenturnverein der Stadt, welchem Charlie beitrat. Der Sport begeisterte sie, weil er alte, bereits bekannte Elemente mit einer ansonsten für sie recht neuen Sportart verband. Nach nur kurzer Zeit erkannte ihre Trainerin das Potenzial von Charlie, sodass sie gemeinsam mit ein paar anderen Mädchen darauf hinarbeitete, später erfolgreich an Wettkämpfen teilzunehmen.

Tatsächlich gelang den beiden das ziemlich gut, sodass Charlotte und die anderen Mädchen aus dieser speziellen Gruppe, nach einem Jahr bereits ein paar Medaillen und Urkunden vorzuweisen hatten, die sie bei vergleichsweise kleinen Tunieren gewonnen hatten. Judie, die noch immer ihre Trainerin war, war für die braunhaarige in der kurzen Zeit zugleich auch zu einer Freundin geworden. Und nach nur zwei Jahren sollte die beiden nicht nur Freundschaft verbinden, sondern auch die Tatsache, dass sie und Charles sich kennen und lieben lernten. Somit erweiterte sich die Familie der gebürtigen Madagassin um Judie und ihre zwei Kinder. Charlie schätzte sie alle sehr, und war dennoch recht glücklich darüber, wann immer sie das nun volle Haus für ein paar Tage verlassen konnte.
Da Charlotte nach ihrem Highschool Abschluss weder ein Studium noch eine Ausbildung angefangen hatte, konnte sie sich vollkommen ihrer Leidenschaft hingeben und weiter trainieren, um mit den anderen Mädchen ihrer Gruppe an immer größeren Wettkämpfen und Veranstaltungen teilzunehmen. Schließlich kauften sie sich sogar gemeinsam einen kleinen, alten VW-Bus, der die Gruppe von einem Ort zum anderen bringen sollte.

Mit diesem Kleinbus fuhren sie jedoch nicht nur zu diversen Veranstaltungen, sondern manchmal auch an den Strand, in die Stadt, oder aufs Land. So hatte die Mädchen im letzten Herbst eine Geburtstagsfeier für eine ihrer Freundinnen geplant, und wollten gemeinsam Zelten fahren. Auf dem Weg zu dem Zeltplatz wurden sie allerdings von einem starken Regenschauer überrascht, sodass die Fahrerin die Kontrolle über das Fahrzeug verlor, und sie alle mit großem Krach im Graben neben der kleinen Landstraße landeten.  Zum Glück überlebten die meisten den Unfall mit kleineren Verletzungen. Nur Linda, die die Fahrerin gewesen war, musste aufgrund einer Verletzung an der Wirbelsäule operiert werden und sitzt seither im Rollstuhl. Charlie, die zwar hinten gesessen, aber sich nicht angeschnallt hatte, kam vergleichsweise glimpflich davon. Sie verdrehte und klemmte ihr rechtes Bein ein, doch kann heute noch laufen und ist nur selten auf ihre Unterarmstütze angewiesen.

Das Leben nach dem Unfall gestaltete sich jedoch schwierig für die nun 24-jährige. Am Anfang hatten sie noch zusammen an Lindas Krankenhausbett gesessen und ihr versprochen, dass sie immer für einander da sein würden. Doch was folgte war nichts dergleichen. Einige der Mädchen brachen den Kontakt zueinander ab, verließen den Verein oder meldeten sich nur noch selten bei den anderen. Charlotte selbst war eine von denen gewesen, die sich weder meldeten, noch auf Anrufe oder Nachrichten der anderen reagierte. Sie hatte sich zurückgezogen und verließ das Haus nur noch selten. 'Wieso auch?', hatte die braunhaarige stets diejenigen gefragt, die ihr dabei helfen wollten, das Leben wieder zu genießen. Doch für Charlotte ergab es keinen Sinn auf den Straßen der Stadt zu flanieren, da sie doch nun mit leeren Händen da stand. Ihre Freunde konnte sie an einer Hand abzählen, und nur wenn sie ihren Vater und Judie mit ihren Kindern dazu zählte, konnte sie tatsächlich alle fünf Finger heben. Sport konnte sie auch nicht mehr treiben, und über eine weitere Ausbildung hatte die braunhaarige sich seit der Highschool keine Gedanken mehr gemacht, sodass sie sich auch für keinen Job bewerben konnte. Ganz zu schweigen davon, dass ihr Arzt ihr gesagt hatte, sie solle sich nicht übernehmen und überanstrengen.

Und während Charlotte selbst ihre Situation als hoffnungslos betitelte, kam ihr Vater auf die Idee, seine Tochter mit einem Flugticket nach Madagaskar, direkt in die Arme ihrer Mutter, zu beglücken. Und tatsächlich war die Freude darüber, dass sie nach viel zu langer Zeit ihre Mutter wiedersehen würde, unendlich groß. Denn Louises Zustand hatte sich in den letzten Jahren stark verbessert. Nur mit den Tieren arbeitete sie nicht mehr, weshalb sie in die Abteilung des Managements des Parks versetzt worden war. So flog die braunhaarige zum ersten mal seit vielen Jahren in ihr Heimatland zurück, wo sie einige Wochen an Seite ihrer - nun gesunden - Mutter und ihrer Tante lebte, und dabei zusah, wie das Familiengeschäft weiterhin florierte. Natürlich stimmte es Charlotte glücklich, sich an der Seite ihrer Familie aufzuhalten, die sie nun sogar dafür neckte, dass sie beim Französisch sprechen einen englischen Akzent besaß. Doch täglich von den Akrobaten und Artisten umgeben zu sein, die am Abend ihre Show aufführten, stimmte die junge Dame eher traurig, sodass man sie abends eher in ihrem Zimmer oder an der Strandpromenade antraf, als im Livasoa Experience. Deshalb verwunderte es auch niemanden, als Charlie im Januar, also nur zwei Monate später, wieder ihre Koffer packte, und zurück zu ihrem Vater ging.

Das Leben in Florida hatte sich derweil nicht verändert. Die vier, die zurückgeblieben waren, gingen noch immer genau so ihrem Leben nach, wie sie es gewohnt waren. Das Charlotte nun wieder aufgetaucht war bemerkten sie kaum, da sie immernoch die meiste Zeit allein verbrachte. Tatsächlich hatte Charles sich fast geschlagen gegeben, und hätte fast aufgehört seiner Tochter immer weiter gut zuzureden, bis ihm einfiel, dass der Süden mit all seinen Bekannten Gesichtern vielleicht nicht der richtige Ort gewesen war, an dem Charlotte zur Ruhe kommen sollte. Statdessen schlug er ihr nun vor, für eine Weile nach Point Hope zu seinen Eltern zu ziehen, und dort eine Art Neuanfang zu wagen. Denn ihre Großeltern hatte die braunhaarige zuletzt vor ein paar Jahren gesehen, als sie zu Besuch im sonnigen Florida gewesen waren.


   

   
Avatarperson: Caitlin Stasey

   
Weitergabe x / Regeln ✓

Indirektes Gesuch von Ariane

   
Andere: Ava, Anastasija, Cherubyn

Wenn man Charlotte so betrachtet, kann man sie sich kaum in Gymnastikanzügen vorstellen, die in den verschiedensten Farben funkeln und sich an jede Faser ihres Körpers anschmiegen. Doch aus genau diesen hat ein großer Teil ihrer Kindheit bestanden, denn sie ist - zum bedauern ihrer Mutter - gerne in den bunten Anzügen herum gelaufen. Auch dann, wenn sie nicht am trainieren war, oder eine Show bevorstand. Auffallen wollte sie damit jedoch nicht. Die Anzüge waren einfach praktisch und bequem, und das sie diese Art an Kleidung auch heute noch bevorzugt, zeigt sich eindeutig in ihrem lässigen Kleidungsstil.
Schon immer war Charlie ein eher verschlossenes und besonnenes Mädchen gewesen, das selten vorlaut wurde und sich lieber in den Hintergrund einreihte, statt sich in den Vordergrund zu drängeln. Denn im Mittelpunkt steht die 24-jährige auch heute nicht gerne, obwohl es sie immer wieder zurück auf die alten, oft abgenutzten Matten und Deckenläufer zieht, die doch irgendwie ihre Bühne sind. Doch beim Turnen hat Charlotte nicht nur gelernt wie man Saltos oder einen Spagat macht. Die anderen Mädchen haben ihr vor allem beigebracht, dass es in Ordnung ist, ehrgeizig und hartnäckig zu sein, wenn es darum geht, ans Ziel zu gelangen, und das es vollkommen okay ist, wenn man sich offen und lang darüber freut, wenn man am Ende oben auf dem Podium steht. Gewissermaßen haben sie Charlotte aus sich heraus gelockt und dabei gemerkt, was für ein friedliches, albernes und anhängliches Wesen hinter dem Starren Blick steckt, den sie beim Turnen meist aufgesetzt hat. Ebenso gaben sie der braunhaarigen das Geschenk der Freundschaft, welches Charlie als ein sehr hohes Gut betrachtet, das man nicht als selbstverständlich annehmen sollte.
Denn besonders wenn es darum geht, neue Freundschaften zu schließen, tut die gebürtige Madagassin sich schwer. Zwar geht sie ziemlich misstrauisch durch das Leben, was vor allem das männliche Geschlecht bei ihr zu spüren bekommt, doch wenn es um neue Freundinnen geht, möchte sie immer nur das beste in den Mädchen sehen. Das hat mit der Tatsache zu tun, dass Charlie es, bevor sie nach Fort Myers kam, nicht wirklich gewohnt war, Menschen mit falschen Absichten zu kennen. Man mag es nicht glauben, doch wurden in Toamasina diverse Anliegen äußerst direkt vorgetragen, und auch Geschäfte zwischen Freunden oder Fremden liefen offen ab. Daher ist Charlotte ein sehr ehrlicher Mensch und kritisierte andere nur ungern. Worte dergleichen muss sie sich mindestens drei mal durch den Kopf gehen lassen, um zu entscheiden, ob sie auch angemessen formuliert sind. Niemals würde Charlie anderen mutwillig Schaden zufügen wollen, oder ihnen unterstellen, manipulativ zu sein.

Das viele Reisen in engen Autos, Kleinbussen und Flugzeugen von und zu den verschiedenen Wettkämpfen haben Charlotte beigebracht, sparsam zu sein, und mit dem nötigsten, zumindest für einige Zeit, auszukommen - und wenn es wirklich etwas gibt, das unbedingt benötigt wird gibt es immernoch die überteuerten Seven-Eleven Stores. Stundenlang Musik hören, sich im Auto schminken und die Nägel lackieren oder die verrücktesten Geschichten und Ausreden erfinden sind nur wenige von vielen Aktivitäten, mit denen man lernt, sich auf langen Fahrten zu beschäftigen. Denn mit aufkeimender Langeweile kommt Charlotte bestens klar. Gleichzeitig hat das viele Reisen sie aber auch zu einer rastlosen und oft grundlos nervösen Person gemacht, die, trotz der Zeit die sie hätte, unglaublich schlecht darin ist, mit anderen in Kontakt zu bleiben, wenn sie sie nicht regelmäßig sieht. Dies ist vermutlich der Grund dafür, weshalb Charlie außerhalb ihres Turnvereins nur eine weitere Person hatte, die sie als Freundin bezeichnen konnte. Bei ihren wenigen Freunden kann sie allerdings schonmal zu einem Plappermaul werden, denn in der Gegenwart von vertrauten Menschen blüht die braunhaarige auf, öffnet sich, und könnte manchmal stundenlang erzählen. Ebenso sitzt sie aber auch gerne da und hört den anderen einfach zu, ohne sich einzumischen. Möchte man, dass ein Geheimnis mit ins Grab genommen wird, so ist man bei Charlotte an der richtigen Stelle. Niemals würde sie etwas dergleichen verraten und weitersagen, was aber auch daran liegen kann, dass sie manchmal nicht wirklich anwesend ist, und demnach gar nicht erst richtig zuhört. Vor Konflikten und ihren eigenen Problemen hingegen rennt sie am liebsten weg, ohne erst zu versuchen, sich einer anderen Person gegenüber zu öffnen, und um Hilfe zu bitten.

rastlos, bescheiden, ruhig, emotional, hartnäckig, unordentlich, gutmütig, pessimistisch, konfliktscheu, harmoniebedürftig, clever, misstrauisch, erfinderisch, launisch, introvertiert, ehrgeizig, herzlich, anhänglich, verschmust, naiv
 

Familie &&& Text Text Text Text Text Text Text (...)

Charles Greene, Vater
Louise Devaux, Mutter
Isabelle Devaux, Tante
Judie Crawley, Stiefmutter & Trainerin
Kira & Steven Crawley, Stiefgeschwister
Linda, Stacey, Carla, Bethany & weitere, Akrobatinnen
Pluto Everest Ivers, Halbbruder
I put the pieces back together as the seasons turned





Zunächst verwunderte dieser Vorschlag die 24-jährige, doch stimmte sie nach einigen Überlegungen zu. Vielleicht hatte ihr Vater recht, und es war Zeit für den nächsten Schritt. Und je näher der Tag der Abreise kam, umso mehr hatte die junge Dame sich mit der Idee angefreundet, vielleicht wirklich in Point Hope ihr Glück zu finden, und sich dort zu verwirklichen. Außerdem hatte Charles gesagt, das dort vermutlich noch eine Überraschung auf seine Tochter warten würde.
Das Charlottes Vater ihr am Flughafen einen Brief mitgegeben hatte, der wohl die geplante Überraschung sein sollte, war ihr sehr merkwürdig vorgekommen. Immerhin hatte sie, als sie sich auf den Weg zu ihrer Mutter gemacht hatte, auch keinen bekommen. Umso mehr wollte sie wissen was in ihm stand, doch hatte Charles sie darum gebeten, den Umschlag erst im Flugzeug zu öffnen. Umso mehr erstaunte die braunhaarige der Inhalt, der sich ihr offenbarte. Denn nie im Leben hätte sie damit gerechnet, einen Halbbruder zu besitzen. Tatsächlich hatte ihr Vater es geschafft, dieses Geheimnis 22 Jahre lang mit sich herum zu tragen. Nie hatte es einen Hinweis darauf gegeben, dass ihr Vater, nachdem er Louise und Madagaskar verlassen hatte, mit einer anderen Frau zusammen gewesen war - wenn auch nur kurz. Weiterhin schrieb ihr Vater, dass er von seinen Eltern gehört hatte, dass der junge Mann seit einiger Zeit zurück in Point Hope war, er aber vermutlich nichts von Charlotte wusste.

Nervös hatte Charlie das Flugzeug bei ihrer Ankunft in Alaska verlassen. Ihr war klar, warum sie hier war, und dennoch fühlte es sich an, als hätte man sie in eine große Ungewissheit geschickt, die sie in erster Linie gar nicht hatte betreten wollen. Dabei war genau das Gegenteil der Fall: Sie wollte raus, raus aus dem Teufelskreis, sich schuldig und miserabel zu fühlen. Sie wollte - wieder - etwas erreichen, weiter leben, neue Freunde und vor allem sich selbst finden. Sie wollte wissen wer diese Charlotte eigentlich war und ist, diese Hülle, die sie jahrelang mit sich herum getragen hat, und was die Seele darin für gut befindet, nun, wo sie vermutlich keine professionelle Turnerin mehr sein würde.

I wonder if there's others in this bulletproof room

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